Literaturkonzerts „Meine Lust ist Leben“

„Meine Lust ist Leben“

Ramsauer Literaturkonzerte im August - entspannte Kultur am Abend - mit dem Herzen hören

Premiere des Literaturkonzerts „Meine Lust ist Leben“ mit Gedichten von Peter Rosegger und Liedern von Franz Schubert.

Der bekannte Ramsauer Schauspieler und Theatermacher (Leiter der GRUBER BÜHNE RAMSAU) Reinhold Brandstetter liest Gedichte des steirischen Heimatdichters Peter Rosegger, der auch als der „Rainer Maria Rilke der Steiermark“ bezeichnet wird. 

Die Gedichte werden eingerahmt von Liedern des österreichischen Komponisten Franz Schubert. Es singt die Konzertsängerin Margarita Nosal-Strasser begleitet von Eva Kriechbaum vom Salzburger Mozarteum am Piano.

Alle Besucher des Literaturkonzerts erhalten ein kostenloses Begleitheft, in dem die gelesenen Gedichte von Peter Rosegger Fotografien des Ramsauer Landschaftsfotografen Max Pachernigg gegenübergestellt sind.

Gönnen Sie sich zum Abschluss des Tages dieses einzigartige und erholsame Kulturerlebnis für Seele und Gemüt, das Ihnen auch einen Eindruck von der großartigen Kultur der Steiermark und von Österreich vermitteln wird.

Dauer der Veranstaltung: 1 Stunde.
Der Eintritt ist frei!

Ein Angebot der Evangelischen Tourismusseelsorge der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Ramsau am Dachstein

Nach der Veranstaltung steht der Tourismusseelsorger der Evangelischen Kirche Deutschland, P. Will, noch für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Kostproben der Gedichte von Peter Rosegger

An die Steiermark

Gottbegnadet Land! Zur Maienzeit
sei dir, Styria, ein Strauß geweiht.

Du bist göttlich schön. — Die Felsenstirn
stolz gekrönet mit diamant'nem Firn!

Leuchtend als dein Aug' die klaren See'n,
wo als Brau'n die heiligen Tannen steh'n.

Hier die gold'nen Ähren, dort die Reben
froh um deinen Busen Kränze weben,
und allda, wo anderwärts der Spaten
nichts zu finden weiß, als ewigen Schatten,
tief in deiner Berge treuem Herzen
bist du reich an unschätzbaren Erzen,
deren Kraft der Erde Frucht erneut,
deren Klang das reine Herz erfreut,
deren Schall die Feinde macht erbeben.

Schön bist du und herrlich, mild und stark,
noch im Grabe weltaufbauend Leben
birgst du, hochgeliebte Steiermark.

Die Welt, sie ist mir viel zu weit

Die Welt, sie ist mir viel zu weit,
und viel zu hart sind mir die Leut',
so sterbenstraurig komm' ich her
zu dir, du heilige Einsamkeit.

Ich komme aus dem argen Land,
wo jede Lust ein Leid gebiert,
wo — trotz des kochend heißen Blut's -
im Auge selbst die Träne friert.

Das Weinen ist dort arg verpönt,
das Fluchen, Lästern ist dort Brauch,
hier thaut das Moos, die Rose thaut,
der Tannenbaum, der Weißdornstrauch.

Auch mein Gemüt will thauen hier,
bis müde sinkt das Auge zu,
o senke Frieden in mein Herz,
du süße, heilige Waldesruh'.